Bäriger Tiertransport
Dreißig Jahre ist schon ein stattliches Alter für eine Braunbärin. Die alte Dame mit Namen Betsy trat jetzt ihre letzte große Reise in ihr neues Zuhause an. Vom sonnigen Houston in den Vereinigten Staaten, ging es per Flugzeug und Spezialtransportfahrzeug nach Rumänien, in ein riesiges Freigehege.
Für die 165 Kilogramm schwere Bärin wird es eine Umstellung werden, denn in den letzten Jahren lebte sie in einem Privatgehege, mehr einer Ansammlung von Garagen, mit Tigern und anderen Exoten zusammen. Die amerikanischen Behörden haben die Tierschutzorganisation „American Society for the prevention of cruelly animals“ in Houston (ASPCA) beauftragt für die beschlagnahmten Tiere ein neues artgerechtes Zuhause zu finden. Zu Anfang stand der komplette Gesundheitscheck der Bärin Betsy auf dem Programm. Von der zahnärztlichen Untersuchung, zwei Zähne mussten für ein neues „Lächeln“ gezogen werden, bis zur Überprüfung des altersgerechten Gesamtzustandes musste die alte Dame einiges über sich ergehen lassen.
Aber selbst nach dem positiven Gesundheitscheck ist die Vermittlung eines in die Jahre gekommenen Bären nicht einfach. Zwar können Braunbären in der Gefangenschaft bis zu vierzig Jahre alt werden, doch kein Zoo wollte die Bärin aufnehmen. Ist doch in der Regel viel Aufwand und Mühe für die Eingewöhnung aufzuwenden. Das Bärenreservat in Rumäniens Karpaten (Zarnesti) bot sich dann geradezu an. In dem fast unberührten Naturschutzgelände der Südkarpaten leben heute ungefähr 6000 Bären und 4000 Wölfe.
Der Tiertransport eines Braunbären ist sowohl für die Tierschutzorganisation, als auch für das Team von G.K. Airfreight ein nicht ganz alltäglicher Vorgang. Eine Veterinärin hat die Bärin, die im Übrigen eine besondere Vorliebe für Marshmallows hat, von Texas über Frankfurt bis nach Rumänien begleitet. In Facebook und über Twitter wurde die gesamte Reise dokumentiert. Auf der Reise wurde insbesondere der Umstieg von der Flugtransportbox zur Box im Spezialtransportfahrzeug zur Nagelprobe. Zu groß für das Fahrzeug musste eine Spezialanfertigung, passend für den Transportwagen gebaut werden. Aber wie bekommt man eine große Bärin, die sich an ihr vorrübergehendes Zuhause bereits gewöhnt hatte, in die neue Tiertransportbox? Mit Marshmallows und viel Geduld und absoluter Vorsicht. Ein mutiger Mitarbeiter vom Team G.K. Aifreight wartete mit sicherem Stand auf der Box, um nach dem Umstieg schnell das stabile Eisengitter herunterzulassen.
Vom wilden Bären keine Spur. Das gesetzte Alter und die aufmerksame Betreuung mit Früchten, Fisch und Nüssen, führten offenbar dazu, dass auch nach der langen Fahrt in die rumänischen Karpaten nicht ein aggressives Verhalten zu bemerken war. „Die war zufrieden mit uns“, meinte einer der betreuenden Fahrer, die Betsy auf ihrer spannenden Reise begleitet hatten. Die auf der Strecke informierten Zoos, die obligatorisch für Notfälle angefahren werden können, mussten nicht in Anspruch genommen werden. Ein Beleg für die perfekte Koordination von G.K. Airfreight und der Zusammenarbeit mit der amerikanischen privaten Tierschutzorganisation. Eine Reise, die so schnell niemand vergessen wird. Betsy wird allerdings in Zukunft auf ihre geliebten Marshmallows verzichten müssen – man kann eben nicht alles haben.
Weitere Informationen:
http://www.houstonspca.org/site/News2?page=NewsArticle&id=9867&news_iv_ctrl=1181
http://www.welt.de/reise/article4402917/So-hilft-man-alten-Baeren-in-den-Karpaten.html